Umweltzone – für die Bürger gegen Feinstaub
Umweltzone – was ist das?
Eine Umweltzone wird als begrenztes Gebiet verstanden, das nur mit einer gültigen Umweltplakette befahren werden darf. Nicht nur in Deutschland wurden von Städten und Kommunen etliche Umweltzonen eingerichtet, um langfristig eine besser Luftqualität zu erreichen. Oftmals handelt es sich um feinstaubgefährdete Zonen. Erfüllt ein Fahrzeug die geltenden Richtlinien der Umweltzone nicht, ist das Befahren, mit ganz wenigen Ausnahmen, nicht gestattet. Besonders Kinder, ältere und vorbelastete Menschen leiden unter den Stickoxiden, die auch mit Krebserkrankungen in Zusammenhang gebracht werden.
Plaketten und deren Anforderungen
In die Umweltzone dürfen alle Autos einfahren, in deren Scheibe eine entsprechende Plakette klebt. Diese zeigt in etwa an, wie umweltfreundlich das KFZ ist. In der Regel haben Autos mit Benzinmotor und Katalysator eine grüne Plaketten. Dieselfahrzeuge müssen mindestens die Abgasnorm Euro 2 erfüllen, um eine rote Plakette zu erhalten. Eine gelbe Plakette erhalten Sie für Euro 3, eine grüne für die Euro 4 Norm. Keine Plakette bekommt ein Dieselfahrzeug Euro 1 oder schlechter oder ein alter Benziner ohne geregelten Katalysator. Welche Fahrzeuge in welche Schadstoffgruppe fallen, ist in § 6 der Kennzeichnungsverordnung geregelt. Ist in den Zulassungspapieren die Abgasstufe nicht erkennbar, gilt das Datum der ersten Zulassung des KFZ.
Wenn Sie ohne entsprechende Plakette in der Umweltzone ertappt werden, werden Sie mit einem Bußgeld von 80 € bis 100 € belegt. Das gilt für das Parken genauso wie für das Befahren. Oftmals ist es für die Behörden schwierig ohne Einsicht in die Papiere schwierig zu beurteilen, ob eine Plakette rechtmäßig aufgeklebt wurde. Natürlich empfehlen wir niemandem eine grüne Plakette unrechtmäßig aufzubringen.
Die Gültigkeit der Plakette ist übrigens nicht befristet. Sie brauchen allerdings eine neue Plakette, wenn Sie ihr Auto ummelden und sich dabei Ihr Kennzeichen ändert.
Interessant für Liebhaber historischer Automobile: Oldtimer, die ein deutsches H-Zulassungskennzeichen “rotes” Kennzeichen führen, dürfen wegen einer Ausnahmegenehmigung Umweltzonen ohne Plaketten befahren. Auch Motorräder brauchen hierzulande keine Umweltplakette. Der TÜV gibt an, dass nur vierrädrige Fahrzeuge eine solche Plakette brauchen, um einfahren zu dürfen. Auch Quads und Trikes in der Regel von der Pflicht einer Umweltplakette ausgenommen, da diese als Motorräder angemeldet sind.
Wo gibt es Umweltzonen?
Umweltzonen sind keine Seltenheit. Sie wurden in Deutschland in über 50 Städten und Regionen eingeführt. Die größte Umweltzone liegt im Ruhrgebiet. Die ersten Umweltzonen wurden am 1. Januar 2008 in Berlin, Hannover und Köln ausgeschrieben. Hier und in weiteren Städten finden Sie Umweltzonen: Aachen, Augsburg, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dinslaken, Düsseldorf, Erfurt, Eschweiler, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Hagen, Halle (Saale), Hamburg, Heidelberg, Heidenheim, Heilbronn, Herrenberg, Ilsfeld, Karlsruhe, Krefeld, Langenfeld, Leipzig, Leonberg/Hemmingen, Limburg an der Lahn, Ludwigsburg, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Marburg, Mönchengladbach, München, Münster, Neu-Ulm, Neuss, Offenbach, Osnabrück, Overath, Pfinztal, Pforzheim, Remscheid, Reutlingen, Regensburg, Ruhrgebiet, Schramberg, Schwäbisch Gmünd, Siegen, Stuttgart, Tübingen, Ulm, Wiesbaden und Wuppertal.
Wie geht es weiter?
Umweltzonen sind, auch im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal in die Diskussion gekommen. Häufig wird angeführt, dass Umweltzonen keinen nachhaltigen Effekt auf die Luftqualität haben und Messwerte nicht aussagekräftig sind. Spätestens mit steigenden Zulassungszahlen für Elektroautos werden Umweltzonen im Alltag der Bürger keine Relevanz mehr haben.