
Kennzeichen
In Deutschland ist das Fahren eines Automobils nur mit gültigem Kfz-Kennzeichen erlaubt. Das Kennzeichen-System, so wie es heute bekannt und gültig ist, wurde 1956 eingeführt und hat sich als wesentlicher Bestandteil für die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr erwiesen.
Dieses System gewährleistet die Identifikation von Fahrzeughaltern und die ordnungsgemäße Registrierung der Fahrzeuge. Die Autokennzeichen bestehen aus zwei wesentlichen Komponenten: einem Unterscheidungszeichen, das den Verwaltungsbezirk, in der Regel eine Stadt, Gemeinde oder Kreis, angibt, und einer individuellen Erkennungsnummer.
In Deutschland gibt es zum Standard-Kennzeichen eine Vielzahl von Sonderkennzeichen, die je nach Fahrzeugtyp und Verwendungszweck eine besondere Rolle spielen.
An- und Abmeldung von Kfz-Kennzeichen
Die grundlegenden Regelungen zur Zulassung sowie die rechtlichen Vorgaben für Automobilkennzeichen sind in der Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) festgelegt. Kfz-Kennzeichen können bei der Zulassungsbehörde oder online beantragt werden.
Wer sein Anliegen persönlich bei der Zulassungsbehörde vorbringen möchte, sollte im Vorfeld einen Termin vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. Die meisten Zulassungsstellen bieten hier den Kundenservice der Online-Reservierung an.
Vor Ort wird den Antragstellern ein Formular ausgehändigt, das die Details des Kennzeichens enthält. Mit diesen Informationen kann das Kfz-Kennzeichen bei einem Schildermacher angefertigt werden, der oftmals in unmittelbarer Nähe zur Zulassungsstelle zu finden ist. Nach erfolgreicher Anfertigung erhält der Fahrzeughalter einen Fahrzeugschein sowie eine Zulassungsplakette. Auch die TÜV- und AU-Plakette wird am Schild angebracht.
Die Kosten für An- und Abmeldungen sind bundesweit von Stadt zu Stadt verschieden. Infos hierzu stellen die Internet-Seiten der jeweiligen Zulassungsbehörde zur Verfügung oder können dort angefragt werden.
Standard-Kennzeichen
Das Standard-Kennzeichen ist das gängigste Autokennzeichen, das für die meisten Pkw in Deutschland verwendet wird. Es setzt sich aus dem Ortscode des Zulassungsbezirks, also der Stadt, der Gemeinde oder dem Kreis, und einer individuellen Buchstaben-Zahlen-Kombination, die jedes Auto eindeutig identifiziert, zusammen.
Wunschkennzeichen
Ein Wunschkennzeichen in Deutschland ist mit zusätzlichen Kosten verbunden; die Grundgebühr für die Zuteilung beträgt aktuell EUR 12,80, während eine Reservierung etwa EUR 2,60 kosten kann und das Nummernschild selbst wird mit EUR 10,20 berechnet.
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Wunschkennzeichen zu sichern: Entweder wird es direkt bei der Fahrzeuganmeldung beantragt – was oft mit erheblichen Wartezeiten verbunden ist – oder Kunden können es vorab über das Internet reservieren und online bestellen. Die Fristen für die Vorabreservierung variieren zwischen 10 und 90 Tagen.
Beliebte Wunschkennzeichen kombinieren oftmals Wortspiele oder Initialen, aber auch persönliche Glückszahlen finden häufig Anwendung. Ein Kennzeichen darf maximal acht Zeichen haben, wobei spezifische Buchstaben wie J, Ä, Ö und Ü von der Vergabe ausgeschlossen sind.
Ebenso gibt es Kombinationen, die nicht zulässig sind, weil sie beispielsweise mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden können. Auf der Liste der „No-go“-Kennzeichen stehen Kürzel wie HJ, SS oder NS. Das Ortskürzel HH, für die Hansestadt Hamburg, ist natürlich von dieser Kfz-Kennzeichen-Regelung ausgenommen.
Kurzzeitkennzeichen & Ausfuhrkennzeichen
Kurzzeitkennzeichen sind für Autoüberführungen ausgelegt. Diese besonderen Kennzeichen sind für maximal fünf Tage gültig und können sowohl online als auch in der Zulassungsstelle beantragt werden.
Eine eVB-Nummer, die elektronische Versicherungsbestätigung, die von der Kfz-Versicherung bereitgestellt wird, ist für die Beantragung zwingend erforderlich. Die Kosten für die Kurzzeitkennzeichen setzen sich aus verschiedenen Gebühren zusammen, die bundesweit variieren können.
Ein Ausfuhrkennzeichen ist erforderlich, wenn Autos ins Ausland exportiert werden. Damit können Autos in einem Zulassungszeitraum von mindestens 9 bis maximal 360 Tagen im Ausland verwendet werden. Zur Beantragung dieser Schilder sind ähnliche Unterlagen erforderlich wie bei regulären Kennzeichen.
H-Kennzeichen für Oldtimer
Das H-Kennzeichen für historische Autos wird an Autos vergeben, die mindestens 30 Jahre alt sind und sich in gutem Originalzustand befinden. Der Antrag erfolgt bei der Zulassungsstelle und erfordert ein spezifisches Gutachten über den Fahrzeugzustand. Eine Haftpflichtversicherung ist ebenfalls notwendig, wobei die steuerlichen Vorteile für Oldtimer einen Anreiz darstellen.
E-Kennzeichen
Elektro-Autos können seit 2015 ein spezielles Kennzeichen beantragen, welches gegenüber herkömmlichen Kennzeichen Vorteile wie Steuerbefreiung und Zugang zu speziellen Parkplätzen bietet. Die Kennzeichen sind an einem „E“ hinter der Ziffernfolge erkennbar.
Wechselkennzeichen
Das Wechselkennzeichen ermöglicht es, dass ein Kennzeichen für zwei Pkw genutzt wird. Dies wird von der Gesetzgebung als Steuervorteil betrachtet, obwohl in der Praxis die Kosten für Fahrzeugsteuern und Versicherungen weiterhin anfallen, da nur eines der Fahrzeuge gleichzeitig auf der Straße bewegt werden kann.
Saisonkennzeichen
Das Saisonkennzeichen ist für Fahrzeuge gedacht, die nur während bestimmter Monate genutzt werden. Es bietet eine einfache Lösung zur Einsparung von Gebühren, da im ausgeschlossenen Zeitraum keine Steuern oder Versicherungskosten anfallen. Die Bestimmungen zu diesen Kennzeichen sind ebenfalls in der FZV geregelt.
Grüne & rote Kennzeichen
Grüne Kennzeichen sind für steuerbefreite Kfz, während rote Kennzeichen, die auch als Händlerkennzeichen bekannt sind, vornehmlich zur betrieblichen Nutzung durch Gewerbe und Händler ausgegeben werden. Die verschiedenen Kennzeichen dienen spezifischen Zwecken innerhalb des deutschen Verkehrsrechtssystems.
Versicherungskennzeichen für Mofa & E-Scooter
Versicherungskennzeichen sind speziell für Kleinräder und motorisierte, leichte Fahrzeuge gedacht. Sie werden jährlich erneuert und verändern sich in ihrer Farbe, um die Gültigkeit zu verdeutlichen. Diese Kennzeichen können direkt bei der gewünschten Versicherungsgesellschaft, etwa direkt bei einer Versicherungsagentur in der Nähe, gekauft werden. In der Regel ist hier eine sofortige Barzahlung des Kennzeichens fällig.
Kennzeichen für Fahrradträger
Kennzeichen für Fahrradträger sind spezielle Nummernschilder, die erforderlich sind, wenn Fahrräder auf einem Fahrzeugträger transportiert werden. Der Träger benötigt eine entsprechende Kennzeichnung, wenn er die Sicht auf das Kennzeichen einschränkt oder der Pkw und der Träger nicht sofort als eine Einheit erkennbar sind.
Um ein Kennzeichen für einen Fahrradträger zu erhalten, müssen bei der Zulassungsstelle in der Regel die Zulassungsbescheinigung des Kfz und eventuell zusätzliche Nachweise über den Träger vorgelegt werden. Der Träger erhält dann das gleiche Kennzeichen wie das Auto. Die Kosten für die Vergabe eines Kennzeichens für den Träger variieren je nach Region und Zulassungsstelle, sind jedoch in der Regel moderat.
Kennzeichenhalter und alles, was dazu gehört
Der Kennzeichenhalter ist in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und spielt eine wichtige Rolle bei der Anbringung von Autokennzeichen. Er sorgt dafür, dass das Nummernschild sicher und stabil am Fahrzeug befestigt ist.
Um den Kennzeichenhalter optimal zu montieren, wird häufig ein Befestigungs-Set verwendet, das alle notwendigen Teile wie Schrauben und Unterlegscheiben enthält. Dieses Kennzeichen-Zubehör ist in unterschiedlichen Ausführungen und Materialien erhältlich.
Besonders wichtig ist dabei die Qualität des Halters. Er sollte so stabil sein, dass das Kennzeichen auch bei hohen Geschwindigkeiten und widrigen Wetterbedingungen zuverlässig an Ort und Stelle bleibt. Idealerweise sind Halter und Zubehör gem. DIN-Certco zertifiziert.