
Gebrauchtwagenleasing
Immer mehr Menschen entscheiden sich aufgrund der oft hohen Anschaffungskosten, kein eigenes Auto zu kaufen. Hier kann das Gebrauchtwagen-Leasing eine Alternative darstellen. Das Leasing von Fahrzeugen galt lange Zeit als primär für Geschäftskunden geeignet. Heute hingegen nutzen auch immer mehr Privatpersonen diese Option, um auf zeitlich begrenzte Autos zurückzugreifen.
Aber Leasing ist nicht gleich Leasing. Dir sind sicher schon einmal die verschiedenen Gebrauchtwagen-Leasingangebote aufgefallen. Da ist von Restwert-Leasing, von Kilometer-Leasing oder auch von Nullwert-Leasing die Rede. Und Du hast keine Ahnung, was hinter diesen Leasing-Modellen steckt.
Dann lies jetzt weiter! Hier findest Du Antworten auf viele Fragen: von Gebrauchtwagenleasing über das Leasing von Neuwagen und Leasingraten bis zum Leasingvertrag und Informationen über die gängigsten Konditionen.
Natürlich erfährst Du auch etwas über die Vorteile und Nachteile, die beim Gebrauchtwagen-Leasing gegeneinander abzuwägen sind.
Voraussetzungen beim Gebrauchtwagen-Leasing
Wenn Du Dich für das Leasing eines Gebrauchtwagens interessierst, musst Du gewisse Anforderungen erfüllen, um die Angebote in Anspruch nehmen zu können. Eines der entscheidenden Kriterien ist in der Regel Deine Bonität. Hier machen Leasinganbieter keinen Unterschied zwischen Dir als Privatkunden und Geschäftskunden.
Für Privatpersonen, die sich für einen Gebrauchtwagen auf Leasing-Ebene interessieren, wird im ersten Schritt oft eine Schufa-Auskunft eingeholt, und Du solltest einen unbefristeten Arbeitsvertrag vorweisen können, der Auskunft über Dein regelmäßiges Einkommen gibt. Sollte es in Bezug auf Deine Bonität Bedenken geben, kannst Du auch oft eine Kaution hinterlegen oder einen Bürgen benennen.
Für Gewerbe-Kunden gelten ähnliche Kriterien. Hier wird die Kreditwürdigkeit meist durch Kreditversicherer oder Wirtschaftsauskunfteien belegt. Leasinggesellschaften verlangen oft auch eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) sowie eine positive Schufa-Auskunft des Geschäftsführers oder Inhabers.
Leasing-Angebote für Gebrauchtwagen
Wie schon eingangs erwähnt, gibt es verschiedene Leasing-Angebote für Autos, die es Dir ermöglichen, Dein Wunschfahrzeug zu leasen. Zeit, einen Blick auf die Details beim Autoleasing zu schauen.
Restwert-Leasing für Gebrauchtwagen
Beim Restwert-Leasing von Gebrauchtwagen hängen die monatlichen Raten vom geschätzten Wert des Fahrzeugs am Ende der Laufzeit Deines Leasing-Vertrags ab. In diese Berechnung fließen verschiedene Faktoren ein, wie der technische Zustand des Gebrauchtwagens sowie Marktentwicklungen und der Kilometerstand. Grundsätzlich gilt: Je höher der kalkulierte Restwert, desto günstiger fallen die monatlichen Leasingraten aus.
Zu Beginn des Gebrauchtwagen-Leasings wird oft eine Sonderzahlung in Form einer Anzahlung gefordert. Diese Anzahlung variiert je nach Modell, Marke und Alter Deines Wunschautos. Bei neueren Autos mit höherem Anschaffungspreis fällt die Anzahlung entsprechend höher aus.
Kalkulierter Restwert ist nicht gleich dem Kaufpreis
Es ist wichtig, dass Du dabei beachtest, dass der kalkulierte Restwert des Autos nicht mit dem Kaufpreis bei einem gleichwertigen Gebrauchtwagenkauf gleichzusetzen ist. Wenn Du einen Gebrauchten kaufen möchtest, könnte eine Finanzierung mit einem Autokredit die bessere Wahl sein.
Was passiert, wenn die tatsächlichen Werte nach der Leasing-Laufzeit abweichen?
Sollte der Händler beim Leasing den Restwert zu optimistisch einschätzen, profitierst Du zwar von niedrigeren Leasingraten, trägst allerdings im Fall eines Werteverlusts die Differenz. Umgekehrt, wenn der tatsächliche Wert höher ist, kann die Leasinggesellschaft entscheiden, das Fahrzeug selbst zu verkaufen oder Dir zu einem höheren Kaufpreis anzubieten.
Tipp
Eine Zusatzversicherung, die sogenannte GAP-Deckung, kann sinnvoll sein. Sie schützt Dich im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls, indem sie die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem prognostizierten Restwert abdeckt.
Gewisses Risiko beim Angebot Restwert-Leasing
Das Restwert-Leasing birgt für Dich als Privat-Verbraucher ein gewisses Risiko, besonders wenn es um hohe Ausgleichszahlungen bei der Rückgabe geht.
Gebrauchtwagen Leasingangebote mit Andienungsrecht
Diese Form der Leasing-Angebote basiert ebenfalls auf dem Restwert des Autos. Der Unterschied besteht darin, dass die Leasinggesellschaft, wenn sie keinen Käufer findet, Dich als Leasingnehmer zwingen kann, das Fahrzeug zu kaufen.
Der Verkaufspreis entspricht dann dem kalkulierten Restwert, eventuell zuzüglich eines höheren Preises, wenn der Verkehrswert über dem Restwert liegt.
Die beliebteste Form des Gebrauchtwagen-Leasings – das Kilometer-Leasing
Entscheidest Du Dich für das Kilometer-Leasing, spielt der Restwert des Gebrauchtwagens keine Rolle. Hier vereinbarst Du mit dem Leasinggeber eine maximale Laufleistung, die Du während der Laufzeit zurücklegen möchtest. Bei einer Vertragsdauer von typischerweise drei Jahren kann dies beispielsweise 30.000 Kilometer betragen.
Diese Leasingform ist besonders geeignet für Autofahrer, die ihre jährliche Fahrleistung im Voraus einschätzen können.
Vereinbarte Laufleistung nach Vertragslaufzeit überschritten? - was nun?
Die Leasingkonditionen sehen in so einem Fall vor, dass Dir jeder zusätzlich gefahrene Kilometer in Rechnung gestellt wird. Hier können bei einem Mittelklassewagen schon mal 10 bis 15 Cent pro Mehrkilometer berechnet werden.
Fährst Du hingegen weniger als vereinbart, kannst Du auch Geld zurückerhalten, vorausgesetzt, diese Kondition ist in Deinem Leasingvertrag verankert.
Prüfe also sorgfältig diesen Passus im Leasingvertrag, bevor Du Deine Unterschrift darunter setzt.
Null-Leasing – achte auf versteckte Kosten
Das Leasing-Angebot „Nullwert-Leasing“ oder „Null-Leasing“ beschreibt ein Modell ohne Anzahlung. Was sich zu Beginn sehr verlockend anhört, schlägt sich allerdings auf die Höhe der monatlichen Raten nieder. Im Prinzip handelt es sich lediglich um eine Umverteilung der Kosten durch die Leasinggesellschaft und führt für Dich durch die höhere Leasingrate nur selten zu Einsparungen.
Diese Variante ist primär für Neuwagen geeignet. Bei Gebrauchtwagen musst Du mit höheren Reparatur- und Wartungskosten rechnen, was das Nullwert-Leasing weniger attraktiv macht.
Neuwagen-Leasing und Jahreswagen-Leasing: Eine flexible Mobilitätslösung
Der Blick auf das Privatleasing für Neuwagen und Jahreswagen komplettiert diese Übersicht. Diese beiden Leasingarten ermöglichen es Dir, die neuesten Modelle zu fahren, ohne die finanziellen Verpflichtungen eines Fahrzeugkaufs einzugehen und eine lange Lieferzeit für Dein Wunschauto in Kauf nehmen zu müssen.
Neuwagen-Leasing
Das Leasing von Neufahrzeugen ist eine hervorragende Option, wenn Du gerne regelmäßig in ein neues Fahrzeug einsteigen möchtest. Bei dieser Leasingform mietest Du einen brandneuen Wagen, der gerade seine Erstzulassung erhalten hat: Als Privatkunde profitierst Du von der neuesten Technologie, den aktuellen Sicherheitsstandards und einer umfassenden Garantie.
Die Vertragslaufzeit beträgt häufig zwischen zwei und vier Jahren, und diese Flexibilität erlaubt es Dir, Dein Fahrzeug nach Ablauf der Leasingzeit wieder abzugeben oder ein neues Leasingangebot in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Neuheiten auf dem Markt – wie innovative Antriebstechnologien oder modernes Infotainment – sofort für Dich, ohne lange Lieferzeit, zugänglich sind.
Jahreswagen-Leasing
Diese Angebote richten sich an Fahrer, die von den wertstabileren Preisen eines gebrauchten Fahrzeugs profitieren wollen. Die Vorteile einen Jahreswagen zu leasen liegen primär im attraktiveren Preis-Leistungs-Verhältnis. Da die Fahrzeuge bereits einen Teil ihres Werteverlusts hinter sich haben, sind die monatlichen Raten beim Leasing deutlich günstiger als bei Neufahrzeugen.
Die Vertragslaufzeit variiert auch hier und liegt typischerweise zwischen 12 und 36 Monaten. Während dieser Zeit fährst Du ein leistungsstarkes Fahrzeug, das in den meisten Fällen noch eine Herstellergarantie besitzt, wodurch zusätzliche Kosten für Reparaturen minimiert werden.
Wichtig: Mit Ausnahme des Leasingangebots „Null-Prozent-Leasing“ wird bei allen anderen Formen zu Beginn eine Anzahlung vom Leasingnehmer verlangt. Das gilt für Privat- & Gewerbe-Kunden gleichermaßen.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Leasing-Modelle beim Gebrauchtwagen-Leasing im Überblick
Um die unterschiedlichen Leasingverträge für Gebrauchtwagen besser zu verstehen, kann Dir ein Blick in die folgende Auflistung helfen.
Restwert-Leasing
Vorteile: oftmals niedrige monatliche Raten
Nachteil: Du trägst die Kosten bei Unterschreitung des Restwertes
Kilometer-Leasing
Vorteil: transparentes Gebührenmodell, Deine Kilometerleistung bestimmt die Kosten
Nachteil: unterschiedliche Konditionen bei Mehr- oder Minderkilometer
Leasing mit Andienungsrecht
Vorteil: häufig niedrige Leasingrate
Nachteil: Du kannst nach der Vertragslaufzeit gezwungen werden, das Auto zu kaufen
Nullwert-Leasing
Vorteil: keine Anzahlung erforderlich
Nachteil: hohe monatliche Leasingraten
Fahrzeugleasing von Gebrauchten – nicht für jeden Fahrspaß geeignet
Das Gebrauchtwagen-Leasing erweist sich besonders vorteilhaft für Unternehmen und Selbstständige, da sie die Leasingkosten steuerlich absetzen können. Privatpersonen haben in der Regel keine finanziellen Vorteile gegenüber einem Fahrzeugkredit.
Falls Du dennoch ein gebrauchtes Fahrzeug leasen möchtest, ist das Kilometer-Leasing wahrscheinlich die beste Wahl, da es die Kosten an den tatsächlichen Verbrauch koppelt und Dein Budget entlasten kann. Das Restwert-Leasing birgt hingegen Risiken, da am Ende der Vertragslaufzeit möglicherweise hohe Kosten entstehen können.
Vergleiche verschiedene Leasingangebote sorgfältig, um das für Dich passendste Wunschauto und die besten Konditionen für Gebrauchtfahrzeuge zu finden.